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  • Warum wir Menschen Geschichten lieben
August 30, 2022

„Wir verstehen alles im menschlichen Leben durch Geschichten.“

(Jean-Paul Sartre)

 

Was haben deine Lieblingsserie auf Netflix, der aktuelle Spiegel-Bestseller und Peter Pan, der Held deiner Kindheitstage, gemeinsam? Genau, sie alle erzählen eine Geschichte. Einen sogenannten Handlungsstrang, oft im klassischen Erzählmuster, mit einem dramatischen Höhepunkt, der gleichzeitig eine Wende in der Erzählung darstellt. Im Fokus: Der Held, den wir vom ersten Moment an in unser Herz schließen, weil wir uns, in welcher Form auch immer, mit ihm identifizieren. Es sind Geschichten, die uns fesseln. Und das bedeutet viel mehr, als dass wir einfach nur der Erzählung folgen.

 

Die Wirkung von Geschichten auf den Menschen

„Geschichten – sie aktivieren all unsere Sinne: Wie ein Schwamm das Wasser, saugen wir Erzählungen auf – wie einen realen Moment aus dem echten Leben. Wir tauchen kopfunter ein in die eben noch fremde Welt. Vergessen das Sofa, auf dem wir liegen. Vergessen den Lese-Sessel, in dem wir sitzen. Vergessen den Kinosaal und die mehr als 100 anderen Menschen, die gemeinsam mit uns gebannt auf die Leinwand schauen. Erlauben den quietschenden Reifen des Ford Mustangs bis tief in unseren Gehörgang zu brausen. Verspüren ein Grummeln in der Magengegend vom verlockenden Duft des frisch gebackenen Apfelkuchens. Wir schmecken das Salz der Gischt des türkisblauen Ozeans auf unseren Lippen und fühlen die Panik und die Angst des Helden aus dem Roman am eigenen Körper, den Schmerz, wenn es ohne Vorahnung zu einer dramatischen Wendung kommt. Nur, um uns beim Showdown verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen…“

(Lisa Sofie Mros)

 

 

Das Alles passiert unbewusst und eben so, als wären wir fester Bestandteil der Geschichte – Seite an Seite mit dem Protagonisten, der seine Erlebnisse zu unseren macht, sie uns nachempfinden lässt. Darin besteht der große Unterschied zwischen Geschichten, die der reinen Informationsweitergabe dienen, und emotional aufgeladenen Geschichten: Sie finden Zugang zu unseren Gefühlen. Und deshalb erinnern wir uns später so gut an die Inhalte.

 

 

 

“Stories build bridges. When the story ends and the teller’s voice is silenced, the bridge between teller and listener remains.”

(Elaine Blanchard)

 

 

Die lange Tradition des Geschichtenerzählens

 

Geschichten zu erzählen hat in der Menschheit eine lange Tradition. Noch bevor Bücher gedruckt werden konnten, gaben die Menschen Informationen mündlich weiter – um zu informieren, aber auch, um vor Gefahren zu warnen. Damit die Inhalte leichter im Gedächtnis blieben, verpackte sie die Menschen in alltagsnahe Erzählungen. Daraus entwickelten sich später die Fabeln. Menschen, die der Sprache mächtig waren und sie einzusetzen wussten, hatten einen enormen Evolutionsvorteil: Sie konnten ihr Gegenüber lesen und Theorien über sein Verhalten aufstellen und weitergeben, was im Überlebenskampf entscheidend sein konnte. Zudem wurde die Sprache und sich mitzuteilen nach und nach zu einem Grundbedürfnis, dem sich die Menschen immer stärker bedienten. Heute wie auch früher finden und fanden sich Erzählungen in den unterschiedlichsten Formen wieder – im Mythos, im Märchen, in der Novelle, der Tragödie, dem Drama oder in der Komödie.

 

„Nirgends gibt oder gab es jemals ein Volk ohne Erzählung, sie ist einfach so da, wie das Leben.“

(Roland Barthes, französischer Philosoph)

 

Die ältesten Zeugnisse sind die Höhlenmalereien, mit denen die Menschen ihren Erfahrungen mit Jagdwild, Jagdtechniken oder Wanderrouten von Tieren Ausdruck verliehen. Und auch die Bibel ist ein einziges Storytelling-Buch, deren Geschichten heute noch erzählt und vor allem erinnert werden.

 

 

„Storytelling“ als wirkungsvolles Werkzeug in der Kommunikation

 

Die Weitergabe von Informationen ist aber kein Phänomen der frühen Zeit. Heute boomt Geschichten erzählen als Methode mehr denn je. Es begegnet uns in professioneller Hinsicht, wie bei der Vermarktung eines neuen Produktes und bei einer spannenden und unterhaltsamen Präsentation. Häufig wird Storytelling aber auch unbewusst betrieben: Wer hatte nicht schon einmal das Vergnügen, einem Freund bei seinem mitreißenden Bericht der letzten Urlaubsreise an den Lippen zu hängen? Entscheidend in beiden Fällen ist, wie die Informationen verpackt und präsentiert werden und was dahei bei uns ausgelöst wird.

 

 

„Das Gehirn ist der größte Kinosaal der Welt.“

(Ridley Scott)

 

 

Dieses Phänomen ist sogar wissenschaftlich belegt. Die Hirnforschung ist überzeugt davon, dass es kein effektiveres Mittel für die Wissensvermittlung gibt als das Erzählen von Geschichten. Erzählungen finden aufgrund der Emotionen einen leichten Zugang und dringen tief in unser Bewusstsein sein. Sie werden dadurch besonders schnell und effektiv verarbeitet, weil sie eine Vielzahl an Arealen im menschlichen Gehirn aktivieren, mehr als die reine Informationsvermittlung. Das Muster von Geschichten knüpft zudem an bereits vorhandene Gedächtnisinhalte an, was die Inhalte für das menschliche Gehirn besonders gut zu erfassen und zu verarbeiten macht.

 

„Man kann Geschichten viel besser abspeichern und daraus dann die entscheidenden Aussagen ableiten, als das bei der Abspeicherung von Sachinformationen möglich ist.“

(Gerald Hüther, Neurobiologe)

 


 

Was du aus diesem Blog-Artikel für dich mitnehmen kannst:

 

  • Menschen lieben es Geschichten zu erzählen und zu hören.
  • Unser Gehirn ist darauf programmiert und es fällt uns deshalb leicht, die Inhalte aus guten Geschichten aufzunehmen, zu verarbeiten und zu behalten.

 

Fang heute damit an, Geschichten zu erzählen!

 

Gute Geschichten gibt es überall – du musst sie nicht erfinden, sondern nur finden. In meiner 1:1-Beratung „Packende Geschichten für dein Business“ tauchen wir tief ein in dieses spannende Thema und du lernst, wie du dieses großartige Werkzeug zukünftig in deiner Kommunikation nutzt und so noch mehr Menschen von deiner Arbeit erfahren.

Wann startest du damit, deine Arbeit und deine Botschaften mit Storytelling aufzuladen und so noch mehr Menschen auf eine noch wirkungsvollere Weise zu erreichen? Schreib mir gleich hier, wenn du unverbindlich mehr erfahren möchtest.

Lass uns deiner Vision deine Stimme schenken!

Lisa Sofie Mros


Deine Expertin für Sprache, Stories & Visionen

Lisa Sofie Mros

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